Cyberspionage ist gefestigte Staatenpraxis. Auch 10 Jahre nach Edward Snowden wirft sie voelkerrechtliche Fragen auf, denen die Arbeit nachgeht. Waehrend sich im Recht der internationalen Beziehungen bisher kaum limitierende Normen nachweisen lassen, beruehrt Cyberspionage menschenrechtliche Garantien des Privatlebens und der Medienfreiheit. Die Anwendung von Menschenrechtsvertraegen bei Auslandsbezug ist nach wie vor umstritten. Die Abhandlung zeigt einen moeglichen Loesungsweg auf und analysiert im Uebrigen den aktuellen Rechtsstand von IPbpR und EMRK in Bezug auf niederschwellige Cyberoperationen. Ein Schwerpunkt liegt auf Fragen der Verhaeltnismaessigkeit unter besonderer Beruecksichtigung der Spruchpraxis von MRA und EGMR.