Wie selektiert die Anklagebehoerde des Internationalen Strafgerichtshofs Falle einer Situation und wann darf sie die strafrechtliche Aufarbeitung der Situation beenden? Der Autor argumentiert, dass das Rom-Statut dem in der Praxis nicht umsetzbaren Grundsatz des Legalitatsprinzips folgt. Verfahrenseinstellungen koennen innerhalb des Check-and-Balance Systems des Art. 53 Rom-Statut legitimiert werden. Es enthalt Opportunitatsklauseln und Regeln ihrer gerichtlichen Kontrolle. Dadurch koennen sowohl die Verfahren in einzelnen Fallen (Fallselektion) als auch in der Situation als Ganzes (Situation Completion) rechtssicher eingestellt und uberpruft werden. So entsteht eine Alternative zur aktuellen Praxis intransparenter Ermessensentscheidungen.